Hilfswerkzeuge (HWZ) produzieren Bauteile im gleichen Herstellungsverfahren wie die späteren Serienwerkzeuge. Aber sie benötigen manuelle Hilfe dabei. Und sie erfordern meist etwas handwerkliches Geschick bei der Bedienung. Die Eigenschaften der so produzierten Bauteile sind seriennah und für Erprobungen im Fahrzeug geeignet.
Die Werkzeugbestandteile sind häufig aus Aluminium oder „weichem“ Stahl hergestellt. Im Entwicklungsprozess werden HWZ-Teile als B-Muster eingesetzt.
Eignung für B-Muster
Erprobung im Fahrzeug
Die Bauteile sind voll erprobungsfähig. Teile aus Hilfswerkzeugen sind in ihren mechanischen Eigenschaften mit Serienteilen vergleichbar. Sie eignen sich hervorragend für Tests auch bei hoher Beanspruchung. Im Automobilbereich werden diese Bauteile im Fahrversuch auch in der Sommer- und Wintererprobung im Straßenverkehr eingesetzt.
Stückzahl
Ein Hilfswerkzeug produziert ausreichend viele Teile für umfangreiche Erprobungen mit B-Mustern. Alu-Werkzeugen können bis etwa 1000 Stück produzieren. Danach leidet die Kavität zunehmend unter Verschleiß. Bei Stahlwerkzeugen liegt die nutzbare Stückzahl deutlich höher.
Ab einer Stückzahle von etwa 50 bis 200 ist ein Hilfswerkzeug meist die preiswerteste Möglichkeit, um an erprobungsfähige Teile zu kommen.
Kosten
Der Aufwand für Werkzeugkonstruktion und Werkzeugbau ist mit Kosten verbunden, die erst ab einer gewissen Stückzahl wirtschaftlich sind. Stückzahlen bis etwa 100 lassen sich häufig durch andere Verfahren günstiger herstellen. Das Vakuum-Gussverfahren oder Fräsen sind hier Alternativen. Diese Teile sind allerdings nur eingeschränkt erprobungsfähig.
Lieferzeit
Hilfswerkzeuge müssen konstruiert und gebaut werden. Das erfordert etwa einigen Wochen Lieferzeit. Spezialisierte Hersteller sind in der Lage, Hilfswerkzeuge innerhalb einer Woche zu liefern. Dies allerdings nur eingeschränkt für einfache Teilegeometrie. Komplexe Bauteile, die eine ausführliche Erprobung besonders nötig haben, können damit meist nicht hergestellt werden.