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B-Muster für die Erprobung im Entwicklungsprozess

Darstellung der B-Musterphase in einem Gantt-Diagramm

Qualität, Zeit & Kosten im Blick

B-Muster sichern die Qualität der Serienteile schon vor der Serie. Und das in kurzer Zeit zu vertretbaren Kosten.

Sie sind den Serienteilen in der Optik, Geometrie und Eigenschaften ähnlich. Erste Erprobungen mit solchen fortgeschrittenen Bauteilen bestätigen die laufende Entwicklung oder decken Schwachstellen auf.

In dieser fortgeschrittenen Entwicklungsphase sind aus unterschiedlichen Gründen noch tiefgreifende Änderungen möglich. Verbesserungen oder die Veränderung von tangierenden Baugruppen können die Gründe dafür sein.

Sinn und Zweck von Erprobung

Lange vor der Serienproduktion erproben Fahrzeugbauer Testfahrzeuge schon im Fahrbetrieb. Eine kleine Anzahl von seriennahen Fahrzeugen fährt in dieser Erprobungsphase auf Teststrecken oder im öffentlichen Verkehr über einen längeren Zeitraum. Sommer- und Wintererprobungen sind üblich.

Sicherheitsrelevante Bauteile, müssen ausreichende Qualität vorweisen. A-Muster würden diese Ansprüche kaum erfüllen.

Erfahrungsgemäß offenbaren die ersten Fahrerprobungen Verbesserungsbedarf oder Einsparpotential. Manchmal beides. Daher investiert zu dem Zeitpunkt niemand gern in teure Serienwerkzeuge. Zeitaufwand und Kosten für Änderungen wären enorm. In der B-Muster-Phase kann vieles noch schnell und ohne große Kosten optimiert und geändert werden. In zweifelhaften Fällen wird eine zweite oder dritte Musterphase als B2- und B3-Muster eingeschoben.

In vielen Projekten werden Serienwerkzeuge schon früh beauftragt, wenn B-Mustertests noch nicht abgeschlossen sind. Enge Abstimmung mit dem Werkzeugbauer ist dann wichtig, um mögliche Änderungen noch einfließen zu lassen.

Oder der Kunde entscheidet sich nach einer Testfahrt für ein anderes Design. Dann zeigt sich, ob der Projektleiter seinen Terminplan im Griff hat.

Welche Verfahren kommen zum Einsatz?

B-Muster-Erprobungen erfordern Stückzahlen bis einige Hundert. Aufgrund von Testanforderungen, Kosten und Stückzahlen wird entschieden, ob Teile aus Vakuum-Guss oder 3D-Druck ausreichen oder ob Teile aus Hilfswerkzeugen besser geeignet sind. Wenn die benötigte Stückzahl hoch genug ist, sind Hilfswerkzeuge allein schon aus Kostengründen sinnvoll.

In speziellen Fällen werden auch die Serienwerkzeuge schon vorab für B-Musterteile verwendet. Wenn die Wahrscheinlichkeit von Änderungen gering eingeschätzt wird oder Hilfswerkzeuge sehr teuer bzw. zeitaufwändig wären, wird diese Variante bevorzugt. Bei großen Bauteilen kommt das häufiger vor. In jedem Fall wird individuell entschieden.

 

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